Burnout bedeutet die Erschöpfung der körperlichen und emotionalen Ressourcen einer Person. Diese Situation, die sich sowohl auf die Arbeit als auch auf das tägliche Leben negativ auswirkt, kann zu einer Gewichtszunahme führen. Die Expertin für klinische Psychologie und Ernährungswissenschaftlerin Merve Öz sagt, dass die durch Burnout verursachte Arbeitsbelastung und Erschöpfung unkontrolliertes und emotionales Essen auslösen, was die Gewichtskontrolle natürlich erschwert.
Unkontrolliertes Essen bedeutet, in bestimmten Situationen die Kontrolle zu verlieren und unkontrolliert zu essen, auch wenn man keinen Hunger hat. Man isst zum Beispiel, während andere essen, oder man isst, wenn man Essen sieht oder riecht, obwohl man keinen Hunger hat. Beim emotionalen Fressen hingegen reagiert man auf Ereignisse mit Essen, anstatt Hunger zu haben. Mit anderen Worten: In einer traurigen oder stressigen Situation greifen Menschen zum Essen, um positive Gefühle hervorzurufen. Merve Öz, Expertin für klinische Psychologie und Diätassistentin, erklärt, dass Menschen im Falle eines Burnout-Syndroms diese Methode bevorzugen, um die emotionalen Veränderungen, die sie erleben, zu bekämpfen: «Studien zeigen sehr deutlich, dass das Burnout-Syndrom eng mit emotionalen Essstörungen und unkontrollierter Ernährung zusammenhängt.»
Attraktivität von kalorienreichen Lebensmitteln steigt
Beim Burnout-Syndrom, das als Folge von Problemen am Arbeitsplatz auftreten kann, können emotionale Symptome wie Hilflosigkeit, leichte Wut, Reizbarkeit, Unwohlsein, Frustration, Langeweile, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Selbstwertlosigkeit und Hoffnungslosigkeit auftreten. In diesem Fall werden tagsüber vermehrt kalorienreiche Lebensmittel verzehrt. Als Folge des übermäßigen Kalorienverbrauchs und der geringeren körperlichen Aktivität ist eine Gewichtszunahme unvermeidlich.
Merve Öz weist darauf hin, dass Arbeitsfaktoren berücksichtigt werden sollten, um die negativen Auswirkungen dieser emotionalen Symptome auf die Psyche und damit auf den Gewichtsabnahmeprozess zu minimieren. Sie unterstreicht, dass es auch sinnvoll ist, sich bei Bedarf Unterstützung von einem Experten zu holen.
Verhaltensänderung erforderlich!
Merve Öz wies darauf hin, dass eine Verhaltensänderung unerlässlich ist, um unkontrolliertes und emotionales Essen loszuwerden, das zu übermäßigem Konsum führt: «Daher sollten Programme zur Gewichtsabnahme und zum Gewichtsmanagement, die berufstätigen Erwachsenen angeboten werden, Möglichkeiten zur Bewertung von Arbeitsbelastung und Müdigkeit beinhalten und eine hohe Arbeitsbelastung oder Müdigkeit durch Verhaltenstherapie angehen.»
Essen Sie nicht, während Sie am Computer oder Telefon arbeiten
Um unkontrolliertes und emotionales Essen loszuwerden, ist es notwendig, eine kognitive Einschränkung vorzunehmen, d. h. die Nahrungsaufnahme geistig zu kontrollieren. Merve Öz listet auf, was dafür zu tun ist, wie folgt: «Der Verzehr kleiner Portionen oder die Vermeidung von Lebensmitteln, die zu einer Gewichtszunahme führen, können als Beispiele für kognitive Einschränkung genannt werden. Man sollte auch bewusst essen. Die Menge der Nahrung, die man zu sich nimmt, wenn man sich für den Computer oder das Telefon interessiert, also wenn die Aufmerksamkeit woanders liegt, ist dazu verdammt, übertrieben zu sein. Deshalb sollte man sich beim Essen nur für das Essen interessieren; es sollte mit 5 Sinnen gegessen werden, indem man sich konzentriert.»
Führen Sie in Zeiten von Stress eine Aufgabenliste
Um bei einem Burnout-Syndrom nicht zuzunehmen, ist es zuallererst von Vorteil, eine Liste mit Dingen zu erstellen, die man während des Stresses tun kann, anstatt zu essen, erklärt die Psychologin und Ernährungsberaterin Merve Öz: «Die Liste mit mindestens 10 Dingen sollte man immer vor Augen haben. Auf die Liste können Dinge wie Kaffee oder Wasser trinken, spazieren gehen, Musik hören, die Umgebung verändern, Entspannungsübungen machen, mit einem geliebten Menschen telefonieren. Wenn das Verlangen nach dem Ausprobieren dieser Liste nicht verschwunden ist, sollte Essen als letztes Mittel eingesetzt werden. Außerdem sollten am Arbeitsplatz keine kalorienreichen Snacks bereitgehalten werden, wenn möglich, sollten sie gar nicht eingenommen werden.
