Einer der wichtigsten Gründe für den Rückgang der Schwangerschaftsraten mit dem Alter ist die mit dem Alter abnehmende Qualität der Eizellen. Eine Frau, die ihre Eizellen mit der Methode des Einfrierens von Eizellen einlagert, hat die Möglichkeit, auch mit 50 Jahren noch ein Kind zu bekommen, wenn sie sich dazu bereit fühlt. Das Einfrieren von Eizellen hat in letzter Zeit vor allem für junge Frauen, die aus beruflichen Gründen die Geburt eines Kindes aufschieben wollen, eine Chance eröffnet.
Wer kann seine Eizellen einfrieren?
Schutz der Fortpflanzungsfähigkeit vor Krebsbehandlungen wie Strahlen- und Chemotherapie, die zu Unfruchtbarkeit führen können, vor chirurgischen Eingriffen, die zu einem Verlust der Eierstockfunktion führen können, Frauen mit geringer Eierstockreserve (DOR), die noch keine Kinder geboren haben oder bei denen in der Familie eine frühe Menopause festgestellt wurde, und die dies durch einen Bericht eines medizinischen Gremiums, bestehend aus drei Fachärzten, dokumentieren, können sich in unserem Land legal dem Einfrieren von Eizellen unterziehen.
Werden die Eizellen durch das Einfrieren beschädigt?
Das Einfrieren von Zellen führt nicht zum Zelltod. Das Einfrieren ist eine kurzfristige Unterbrechung der intrazellulären Molekularbewegung und des Zellstoffwechsels. Der Zelltod wird durch die Bildung von Eiskristallen im Inneren der Zelle verursacht. Mit der heutigen Einfriertechnik (Vitrifikation, Verglasung) wird die Bildung von intrazellulären Eiskristallen verhindert, und die Zellen können jahrelang in flüssigem Stickstoff lebensfähig bleiben.
Wie wird das Einfrieren von Eizellen durchgeführt?
Nach einer kontrollierten Stimulierung der Eierstöcke durch eine medikamentöse Behandlung, die im Durchschnitt 10-14 Tage dauert, wird unter Narkose eine Eizellentnahme durchgeführt. Die so gewonnenen Eizellen werden mit der Methode der Vitrifikation (Schnellgefrieren) eingefroren. Vor dem Einfrieren muss eine Einverständniserklärung der Frau eingeholt werden. Dem Formular müssen Dokumente und Berichte beigefügt werden, aus denen der Grund für das Einfrieren hervorgeht. Die eingefrorenen Keimzellen werden bei -196 °C in Lagertanks mit flüssigem Stickstoff gelagert, wobei Aufzeichnungen geführt werden.
Sind Babys in Schwangerschaften, die durch Einfrieren von Eizellen erzielt wurden, gesund?
Das Einfrieren von Eizellen schadet dem werdenden Baby nicht. Die erste Zwillingsschwangerschaft mit eingefrorenen Eizellen wurde 1986 realisiert, und seither haben mehr als tausend Lebendgeburten ohne angeborene Anomalien stattgefunden. In den durchgeführten Studien wurde kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die geburtshilflichen (Diabetes, Bluthochdruck, Frühgeburt, Anämie usw.) und perinatalen Ergebnisse festgestellt, wenn Lebendgeburten aus gefrorenen Eizellen, die durch Einfrieren von Eizellen gewonnen wurden, mit solchen aus frischen Eizellen verglichen wurden. Das Wiedereinfrieren von Embryonen, die aus durch Vitrifikation eingefrorenen Eizellen gewonnen wurden, hatte keine negativen Auswirkungen auf die Lebendgeburtenrate.
Wie lange können gefrorene Eizellen aufbewahrt werden?
Die Aufbewahrungsfrist beträgt 1 Jahr (die Frist kann mit Zustimmung der Patientin jedes Jahr auf 5 Jahre verlängert werden, nach 5 Jahren ist die Genehmigung des Gesundheitsministeriums erforderlich). Wenn die Person, deren Eizellen eingefroren wurden, beschlossen hat, die Eizellen nicht mehr zu verwenden und ihre Lagerung nicht fortsetzen möchte, besteht die einzige Möglichkeit darin, die Eizellen zu vernichten. Zu diesem Zweck muss sie sich an das In-vitro-Fertilisationszentrum wenden und einen von ihr unterzeichneten Antrag einreichen, in dem der Grund für die Vernichtung angegeben ist. Daraufhin wird das Gesundheitsministerium benachrichtigt und die Eizellen werden vernichtet.
